Kindergeschichte: Igel in Gefahr.
von Dr. Heike Weber.
Hast du schon einmal einen Igel gesehen? Wenn Ihr einen Naturgarten habt, in dem viele einheimische Pflanzen wachsen und wo auch Laubhaufen herumliegen, dann bestimmt. Denn Igel leben am liebsten in solchen Gärten. Nicht nur in einem, sie brauchen schon mehrere Gärten nebeneinander, die sie nachts auf der Suche nach Futter durchwandern. Leider räumen immer mehr Menschen ihre Gärten zu doll auf. Noch schlimmer ist es, wenn sie mit Steinen alles zuschütten, denn Igel finden dort nichts zu fressen und auch keine Versteckmöglichkeiten. Im Tierpark Nordhorn hinter der Zooschule haben die Grafschafter Naturschutzvereine NABU und BUND einige Beispielgärten angelegt. Dort kannst du auf Bildern sehen, in welchem Garten welche Tierarten leben können.
Was fressen Igel denn überhaupt? Nun, als Insektenfresser eigentlich alles, was an kleinen Krabbeltieren so herumläuft. Ihre Lieblingsmahlzeit sind Regenwürmer, Käfer und Schnecken. Aber sie fressen auch tote kleine Säugetiere wie beispielsweise verstorbene Mäuse. Die toten Tiere bezeichnet man übrigens als Aas. Der Igel ist also nicht nur ein Insektenfresser, sondern auch ein Aasfresser. Dem Igel drohen in unseren Gärten mitunter viele Gefahren. Das fängt bei Kellereingängen oder großen Töpfen in die sie hineinfallen können an und hört bei Mausefallen, die am Boden stehen, auf. Da tappen sie mit ihren Pfoten oder der Nase rein und verletzen sich oder sterben im schlimmsten Fall sogar. Eine relativ neue Gefahr, über die sich viele Menschen noch gar keine Gedanken gemacht haben, sind Rasenmäh-Roboter. Die mähen nämlich nicht nur Grashalme um, sondern im Prinzip alles was vor ihr Mähwerk gerät – auch Igel. Vor allem, wenn die Roboter nachts umherfahren, wenn die Igel zur Futtersuche durch die Gärten streifen. Für alle Besitzer von Rasenmährobotern gibt es aber einfache Möglichkeiten die Igel und somit auch andere Tiere zu schützen: Es gibt Abweiserschürzen für die Roboter zu kaufen, die dafür sorgen, dass die Tiere nicht unter den Mäher geraten. Außerdem sollte man die Mäher so programmieren, dass sie nur tagsüber laufen. Igel verlassen ihre Tagesverstecke erst wenn es dunkel wird. Zu der Zeit sollte der Roboter in seiner Garage stehen und ausgeschaltet sein. So vermeidet man zumindest, dass Igel so verletzt werden wie der kleine Kerl auf den Fotos. Er hat es zum Glück überlebt. Aber auch nur, weil Finder uns angerufen haben und der Igel in unserer Auffangstation zweimal operiert und wochenlang behandelt wurde. Am Ende konnte dieser Igel dann wieder frei gelassen werden. Manch anderer Igel jedoch ist an solchen vermeidbaren Verletzungen schon gestorben. Bestimmt kennt auch ihr Jemanden mit einem Mähroboter oder habt sogar selber einen im Garten. Dann könnt ihr nun zu kleinen Naturschützern werden und die Erwachsenen davon überzeugen die Tiere bestmöglich zu schützen. Die Igel und viele andere Tiere werden es euch danken!