408.729 Besucher kamen in den Nordhorner Familienzoo

Die Erfolgskurve des größten Touristenmagneten in der Grafschaft Bentheim zeigt weiter steil nach oben. Mit 408.729 Gästen im vergangenen Jahr zählte der Familienzoo am Heseper Weg über 52.000 Besucher mehr als in 2013 und erzielte damit ein noch nie dagewesenes Rekordergebnis. Während in den letzten drei Jahren die Besucherzahlen stabil bei über 350.000 lagen, 2009 sogar noch unter 300.000 Besuchern, verzeichnete der Nordhorner Familienzoo im nun abgeschlossenen Jahr einen wahren Besucheransturm. „Ein tolles Angebot, dass sich ständig weiterentwickelt, ein gutes Team und absolutes Tierparkwetter“, zählt Tierparkleiter Dr. Nils Kramer die Zutaten für dieses Erfolgsrezept auf. „Wir freuen uns riesig und es ist Ansporn für das vor uns liegende neue Jahr. Auch in diesem Jahr haben wir viel vor, zumal der Tierpark seinen 65ten Geburtstag feiert!“ Für die kommenden Jahre rechnet der Tierpark aber weiterhin mit Besucherzahlen zwischen 320.000 und 350.000. „Wir bleiben auf dem Teppich, planen solide für die Zukunft und entwickeln uns kontinuierlich weiter!“ Dabei ist der Nordhorner Zoo insbesondere seinen Hauptaufgaben Erholung und Freizeit, Arten- und Naturschutz sowie Bildung und Forschung verpflichtet. Die regionalen Besonderheiten und Traditionen erfahren dabei weiterhin eine ganz spezielle Beachtung.

Das Veranstaltungsprogramm Mit einem bunten Programm will der Familienzoo auch in diesem Jahr seinen Besuchern, insbesondere den zahlreichen Jahreskarteninhabern, ein paar attraktive Höhepunkte bieten. „Wir haben unser Veranstaltungsprogramm für 2015 bereits veröffentlicht“, so Ina Deiting, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit. „Es ist für jeden Geschmack etwas dabei!“ Traditionsreiche Veranstaltungen wie die Greifvogelvorführungen, der Kindertag mit großem Flohmarkt und die Brauchtumsveranstaltungen sollen ebenso wie die Wildwochen und der besinnliche Weihnachtsmarkt auch in 2015 wieder die Besucher erfreuen. Aber auch die ein oder andere neue Veranstaltung ist dabei. So wird es einen speziellen Haustiertag unter dem Motto „Tag des Hundes“ geben und zum ersten Mal die Veranstaltung „Stofftierklinik – Kuscheltiere beim Zootierarzt“.

Kleine Kinder können ihre kranken Kuscheltiere dabei von den Zootierärzten untersuchen lassen. Mit einem kleinen Verband, einer Spritze oder anderer Medizin kann dem einen oder anderen Kuscheltier sicherlich geholfen werden. Eine fachmännische Reparatur wie bei einem „Puppendoktor“ kann und soll bei dieser Veranstaltung natürlich nicht geleistet werden. „Wir sind gespannt, wie unsere neuen Veranstaltungen bei den Besuchern ankommen“, so Ina Deiting stellvertretend für das vierköpfige Veranstaltungsteam. Die Zooschule Das Thema „Bildung und Forschung“ setzt der Familienzoo im neuen Jahr ganz oben auf seine Agenda. Nachdem die Führungen der „Grafschafter Naturschutzranger“ im Bentheimer Hutewald in den vergangen Jahren ein voller Erfolg geworden sind, möchte der Tierpark dieses Konzept auch auf andere sehenswerte Naturräume in der Grafschaft ausweiten.

„Zusammen mit unseren Partnern wollen wir den sanften Tourismus in der Grafschaft fördern um aufzuzeigen, wie Tourismus und Arten- und Naturschutz zusammen harmonieren können“, so Ina Deiting in ihrer Funktion als Zooschulleiterin. „Gemeinsam wollen wir unser Konzept weiterentwickeln.“ In dieses Konzept eingebunden sind auch die Angebote der Zooschule im Tierpark selber. Mehr als 6500 Kinder haben im vergangenen Jahr den außerschulischen Lernort besucht und damit mehr Kinder als an allen Grafschafter Grundschulen zusammen. „Dieser wichtigen Rolle wollen wir gerecht werden und auch das Angebot der Zooschule weiterentwickeln“, so Dr. Nils Kramer. Die Touristische Entwicklung Der Tierpark ist sich seiner Bedeutung für die touristische Entwicklung in Nordhorn und der Grafschaft bewusst. „Die Weiterentwicklung der Grafschaft Bentheim als touristische Destination holt Geld in die Region, schafft Arbeitsplätze und sichert die Zukunftsfähigkeit“, ist sich Tierparkleiter Nils Kramer sicher. Aus diesem Grund lehnt der Tierpark sämtliche Pläne zur Maut weiterhin strikt ab.

Diese Pläne gefährden die touristische Entwicklung in der Region und bei einem Ausbleiben von Gästen sind im Tierpark wie in allen anderen touristischen Einrichtungen ganz konkret auch Arbeitsplätze in Gefahr. Mit 140 Mitarbeitern ist der Tierpark einer der größten touristischen Arbeitgeber in der Grafschaft. Dabei sieht der Zoodirektor die touristische Entwicklung in der Region auf einem sehr guten Weg. Die Entscheidung für eine einheitliche touristische Dachmarke in der Grafschaft und insbesondere die Entwicklung des „Grafschafter Sportparks“ stärken den Tourismus in den kommenden Jahren. Für den Tierpark bestehen hier auch erhebliche Synergieeffekte. So kann nach Ansicht von Kramer die gesamte „Tourismusregion Vechtesee“ weiterentwickelt werden. Von der Innenstadt über den Vechtesee mit seinen Angeboten hin zum Ferienhauspark und „Grafschafter Sportpark“ mit Youthhostel, Eisporthalle, Freibad und dem neuen Hallenbad bis zum Tierpark am anderen Vechteufer entsteht in den kommenden Jahren ein gewichtiger touristischer Schwerpunkt in Nordhorn. „Wichtig ist im gleichen Atemzug eine Optimierung der Infrastruktur“, so Dr. Nils Kramer. „Ohne eine vernünftige Lenkung der Verkehrsströme wird nicht das optimale Potential abgerufen!“ Riesige Potentiale sieht der Tierpark dabei in der Schaffung einer schnellen und barrierefreien Überquerungsmöglichkeit der Vechte zwischen Tierpark und Hallenbad. Dadurch ergibt sich nicht nur eine erhebliche Attraktivitätssteigerung für die Übernachtungsgäste, es würden auch zwei Stadtteile enger aneinanderrücken.

Zudem würden sich die Parkplatzkapazitäten beidseits der Vechte gut ergänzen und zu einer Entlastung an Spitzentagen führen. Vor allem bei Großveranstaltungen wie dem „Treckertag“ oder dem „Grafschafter Triathlon“ könnten die Wohngebiete entlastet werden. Der Tierpark begrüßt deshalb auch die konstruktiven Gespräche mit allen Beteiligten und hofft auf eine nachhaltige touristische Entwicklung. Tierische Highlights Das vergangene Jahr war für den Tierpark Nordhorn nicht nur besuchertechnisch „tierisch gut“. Mit den äußerst seltenen Waldrappe ist der Zoo seit dem letztem Jahr neue Heimat für diese vom Aussterben bedrohten Vögel geworden. Nur noch rund 450 der früher in weiten Teilen Europas beheimateten Vögel gibt es in der freien Wildbahn.

Ohne die Erhaltungszucht in Zoos und die aufwendigen Auswilderungsprojekte hat dieser Vogel keine Chance auf ein Überleben. Als regionales Arten- und Naturschutzzentrum hofft der Tierpark, dass die neue Gruppe in den kommenden Jahren eigene Jungvögel großziehen wird. Eine neue zoologische Besonderheit im Tierpark Nordhorn sind die Weißrüsselnasenbären. Nur in Halle und Magdeburg sind diese Tiere in Deutschland noch zu sehen. Großes Aufsehen erregte im August vergangenen Jahres die Geburt zweier junger Nordpersischer Leoparden im Tierpark Nordhorn. „Wir sind sehr glücklich, die Erhaltung dieser faszinierenden Tiere unterstützen zu können und mit der erstmals erfolgreichen künstlichen Besamung bei dieser Großkatze in Nordhorn einen wichtigen Beitrag in der Forschung zu leisten“, so Zoodirektor Dr. Nils Kramer. Schließlich sind die Nordpersischen Leoparden die einzige noch lebende Großkatzenart in Europa. Ihr Bestand beträgt in freier Wildbahn nur noch rund 1000 Tiere. Die beiden Jungtiere in Nordhorn entwickeln sich prächtig. Und der Förderverein hat bereits verschiedene Aktionen gestartet um Spenden für eine neue Leopardenanlage zu sammeln.

Auf Dauer will der Tierpark seine bestehende in die Jahre gekommene Anlage durch eine neue ersetzen. „Wir freuen uns über einen so aktiven Förderverein! Wir hoffen auch in diesem Jahr wieder auf die Unterstützung von Firmen und Privatpersonen“, so Kramer weiter. „Mit der finanziellen Unterstützung werden wir in diesem Jahr erste Pläne für eine neue Leopardenanlage entwickeln können.“ Ein Ausblick „Zwei neue Attraktionen werden wir in diesem Jahr unseren Besuchern in jedem Fall präsentieren können“, so die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, Ina Deiting. „Die Bauarbeiten an der Schaufutterküche und den Erdmännchen laufen auf Hochtouren!“ Mit der Schaufutterküche setzt der Tierpark Nordhorn ein in dieser Form einmaliges Konzept in der deutschen Zoowelt um. Die neue Schaufutterküche ermöglicht der Tierpflege nicht nur eine neue Qualität ihrer täglichen Arbeit, sondern bietet dem Besucher auch einen einmaligen und spannenden Einblick hinter die Kulissen. „Hier erfährt der Besucher mehr über die Arbeit der Tierpfleger und die Versorgung unserer Tiere“, so Ina Deiting weiter. „Wenn der Winter mitspielt, wird die Schaufutterküche unser Ostergeschenk für die Besucher.“

Im Sommer soll dann die Erdmännchenanlage fertig gestellt werden. Die zentral im Tierpark gelegene neue Anlage wird sicherlich ein absoluter Besuchermagnet werden, ist sich Tierparkleiter Dr. Nils Kramer sicher. „Erdmännchen sind Publikumslieblinge und eine echte Bereicherung für unseren Park.“ Mit der Eröffnung möchte sich der Familienzoo selber beschenken, denn im Jahr 2015 feiert der Tierpark seinen 65ten Geburtstag! „Und wer weiß, vielleicht gibt es ja noch die ein oder andere weitere Überraschung zu diesem freudigen Anlass!“