04.02.2022 – Frühlingsboten wurden gesichtet

Wenige Tage früher als im vergangenen Jahr wurde im Tierpark Nordhorn der erste Wildstorch auf der Afrikascheune gesichtet und auch aus der näheren Umgebung des Zoos gab es erste Meldungen. Die das ganze Jahr über auf dem Vechtehof im Tierpark ansässige Storchendame „Oma“ wurde in den letzten Tagen bereits unruhig, meist ebenfalls ein sicheres Zeichen dafür, dass andere Störche in der Nähe sind.

Die Rückkehrer, die bisher noch nicht gebrütet haben, haben noch keine Nestbindung und vagabundieren umher, bevor sie konkret beginnen um die vorhandenen Nistplätze zu kämpfen oder sich ein eigenes Nest anzulegen. Die erfahrenen Altstörche kehren hingegen direkt auf ihren angestammten Nistplatz zurück. Zwischendurch begutachten sie die vorhandenen Nester in der näheren Umgebung und „stehlen“ dort mitunter Stöckchen zur Aufbesserung ihres Eigenheimes.

Gespannt sein darf man, wie viele Störche wohl in diesem Jahr den Tierpark Nordhorn als lohnenswertes Brutgebiet auswählen. Speziell in den letzten Jahren stieg die Anzahl der im Familienzoo brütenden Wildstörche immens an. Während es im Jahr 2014 gerade einmal 6 Brutpaare waren, werden mittlerweile alleine im Familienzoo rund 30 Brutpaare gezählt.

 

Die Storchenentwicklung in der Grafschaft Bentheim

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es noch ca. 4500 Brutpaare in Niedersachsen.

Der Bestand ging dann stetig zurück, bis auf ca. 250 Paare in 1988. In der Grafschaft Bentheim gab es ab etwa 1930 keine Brutpaare mehr! Seit Ende der 1980er Jahre hat sich der Bestand in Niedersachsen dann wieder auf über 1000 Paare erholt.

In der Grafschaft Bentheim sind es aktuell 46 Brutpaare. Einen besonderen Anteil an der guten Bestandsentwicklung in der Grafschaft Bentheim haben die Störche bei uns im Tierpark. Bei Storchenliebhabern sehr bekannt ist die mächtige Storcheneiche, in der ein Großteil der Nester zu finden ist.

Generell versucht der Tierpark in Kooperation mit dem NABU Grafschaft Bentheim die hübschen Schreitvögel in die Flächen außerhalb des Zoogeländes zu ziehen. Durch das Aufstellen mehrerer Nester im Bereich der Vechteaue soll ihnen hier ein attraktiver Ort zur Jungenaufzucht geboten werden. Hier sollen sich die Tiere ihr Futter in der Vechteaue und auf den Wiesen und Äckern in der Umgebung selber suchen.