KUR FÜR LEOPARDENMUTTER

Leopardenweibchen „Sharjah“ zog nach Münster, in ihr vorübergehendes Zuhause, um. Für den Transport wurde das Raubtier aus dem Tierpark narkotisiert und auf den Zahn gefühlt. Wenn Tierärztin Heike Weber kommt, wird sie meistens wenig freundlich von ihren Patienten empfangen. So tigerten auch die Leoparden des Nordhorner Familienzoos nervös auf und ab als die Tierärztin in Sichtweite kam. Grund für den ungebetenen Besuch am gestrigen Dienstag war die geplante Narkose von Raubkatze „Sharjah“ um sie für den Transport in den Münsteraner Zoo vorzubereiten. Die beiden Jungtiere „Emil“ und „Elin, die 2014 mittels künstlicher Besamung zur Welt kamen, sind inzwischen pubertierende Halbstarke, die ihrer Mutter gehörig auf der Nase herum tanzen. Um Mutter „Sharjah“ ein wenig Erholung zu gönnen wurde sie somit zur Kur in den Allwetterzoo Münster geschickt. Circa vier Monate wohnt sie nun in einem leerstehenden Leopardengehege. Doch vor dem Transport standen die Narkose und eine ärztliche Untersuchung an. Unterstützt durch Reviertierpfleger Tom ten Tusscher wagte sich Heike Weber mit einem Blasrohr in den Leopardenstall. Nicht nur für die Tierärztin war es eine angespannte Situation, „Sharjah“ wehrte sich mit Gebrüll und Herumspringen gegen die Narkose. Erst beim dritten Versuch saß der Narkosepfeil und die Katze wurde, inzwischen weggedöst, in die Tierarztpraxis gefahren, wo Dr. Weber und Zahnarzt Daniel Zweers das Weibchen untersuchten. Die Untersuchung und die Röntgenbilder attestierten einen guten Zustand des Leoparden. Noch narkotisiert wurde „Sharja“ schließlich in einen Transporter verladen um die Reise nach Münster anzutreten, wo sie auch wenige Stunden später gut ankam. Nach ihrer Rückkehr in den Nordhorner Tierpark wird sie voraussichtlich nicht mehr auf ihren Nachwuchs treffen. Zur Arterhaltung empfiehlt das Europäische Zuchtbuch eine Unterbringung in anderen Zoos. Eine Option ist unter anderem ein Zoo im kalifornischen Rosemont, USA.