Tierpark Nordhorn startet zweijährige Spendenkampagne

Deutlich mehr als eine halbe Million Euro wird sie am Ende mindestens kosten, die neue Anlage für die hoch bedrohten Nordpersischen Leoparden im Tierpark Nordhorn. Ein Bauprojekt dieser Größenordnung kann dem Zoo aber nur mit Unterstützung von außen gelingen. Aus diesem Grund hat der Familienzoo in der vergangenen Woche eine auf zwei Jahre angelegte Leoparden-Spendenkampagne gestartet. In einem gemeinsamen studentischen Projekt haben der Tierpark und die Hochschule Saxion in Enschede diese Kampagne entwickelt.

Die Bachelorstudentin Jane Telkmann hat in ihrer Arbeit einen Spannungsbogen geschaffen, so dass im Verlauf der Kampagne immer wieder auf die Bedrohtheit und den Schutz dieser gefährdeten Tierart, von denen nur noch etwa 1000 Tiere in freier Wildbahn leben, hingewiesen wird und dadurch Spenden akquiriert werden. Der Tierpark hofft, durch die Kampagne möglichst viele Spenden zu gewinnen und so vor allem die benötigten Planungskosten stemmen zu können. Die jetzige Leopardenanlage gehört zu den ältesten Anlagen des Zoos am Heseper Weg. Sie ist für eine reine Paarhaltung völlig ausreichend und tiergerecht, wenngleich sie optisch sicherlich nicht mehr in das Konzept des Zoos mit seiner naturnahen Gestaltung passt. Im vergangenen Jahr kamen nach der weltweit ersten geglückten künstlichen Befruchtung bei Nordpersischen Leoparden die beiden Jungtiere „Emil“ und „Elin“ zur Welt. Dieser Erfolg ist besonders hoch zu werten, da mit dem Kater „Mahin“ im Familienzoo der wertvollste Zuchtkater Europas zu Hause ist! Um eine stabile Reservepopulation zu schaffen ist Nachzucht des Nordhorner Pärchens im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) also absolut erwünscht! Zur Verbesserung der Zuchtmöglichkeiten und der optischen Aufwertung der Anlage für die Besucher plant der Zoo nun in Zukunft einen Neubau der Anlage, damit diese wichtigen Artenschutzbotschafter mehr in den Fokus rücken können.

Der Hauptbestandteile der gestarteten Leopardenkampagne ist ein großes Puzzle im Eingangsbereich. Als Dankeschön für eine 50 Euro Spende erhalten die Besucher ein Puzzleteil in gelb oder schwarz. Nach individueller Beschriftung werden die Teile für alle Zoobesucher sichtbar auf der großen Tafel im Eingang aufgehängt. Ein echter Blickfang! Frech und erfrischend humorvoll sind auch die gedruckten Postkarten, die entweder zum Kauf im Eingang erhältlich sind, oder in einigen Gastronomien in Nordhorn und Umgebung als Gratiskarte ausliegen. Hier aufgedruckt ist eine SMS-Spendennummer. 5 Euro kommen dem Projekt zu gute, wenn eine SMS mit dem Kennwort „Leopard“ an die Nummer 81190 gesendet wird. Direkter helfen geht nun wirklich nicht! In den nächsten Wochen erarbeiten der Zoo und der aktive Förderverein Tierpark Nordhorn e.V. weitere „Pakete“ – Online Spenden wird ermöglicht, spezielle Sponsorenpakete geschnürt, die Schulen der Region aktiviert und im kommenden Jahr soll ein Leopardentag gefeiert werden. Foto Franz Frieling: Fototermin vor der großen Puzzlewand (von links nach rechts): Lilo Hilkenbach (Fördervereinsvorsitzende), Ina Deiting mit Tochter Fenna (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit), Andrea Snippe (Patenbeauftragte), Dr. Nils Kramer (Tierparkleiter), Jane Telkmann (Entwicklerin der Kampagne) und Herbert Hilkenbach (Förderverein).