Besucherrekord in 2016 mit fast 430.000 Besuchern

Am Ende besuchten 429.889 Besucher den Tierpark Nordhorn im Jahr 2016. Damit wurde nicht nur das dritte Mal in Folge die Marke von 400.000 Besuchern geknackt, sondern nochmals eine deutliche Steigerung zu den beiden Vorjahren erzielt. „Wir freuen uns riesig!” so Zoodirektor Dr. Nils Kramer, “Dieser Besucherzuspruch zeigt uns, dass wir mit dem eingeschlagenen Kurs auf große Zustimmung treffen! Darauf wollen wir aufbauen!”

Die Besucherzahlen machen den Familienzoo mit Abstand zur größten tagestouristischen Einrichtung in der Region. Der Park hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Mittlerweile hat er sein Einzugsgebiet weit über die Grenzen der Grafschaft Bentheim ausgedehnt und zieht damit viele Tagestouristen von weit her an. „Der große Besucherzuspruch ist für uns Lob und Anspruch zugleich!” so Kramer weiter. „Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung wollen wir unseren Kurs beibehalten. Mutige Ideen und vorsichtige Planung, damit sind wir gut aufgestellt.”

Dabei geht es dem Tierparkleiter vor allem darum, den Markenkern als „Familienzoo” insbesondere auch für kleinere Kinder auszubauen. Und das unter Berücksichtigung der zentralen Aufgaben als wissenschaftlich geführter Zoo – Erholung und Freizeit, Arten- und Naturschutz, Bildung und Forschung. Diese Leitlinien sollen auch in Zukunft mit Blick auf die Zielgruppe weiter verfolgt werden. Mit dem hautnahen Tiererlebnis in entspannter Atmosphäre kann nach Ansicht des Tierparkchefs genau dies erreicht werden. Hierdurch kann eine Begeisterung geschaffen werden, die das ganze Leben lang prägt und für Tier und Umwelt sensibilisiert. Eine Herausforderung dabei ist es, diese einzelnen Aufgaben und Erlebnisse zu einem stimmigen Gesamteindruck zusammenzuführen. „Wenn die Leute bei uns einen Tag Glück erleben, haben wir unser Ziel erreicht!” so Kramer weiter.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich der Tierpark Nordhorn auch im bevorstehenden Jahr viel vorgenommen. Rund 140 Mitarbeiter sind damit beschäftigt in den ganz unterschiedlichen Bereichen für das Wohl der Besucher zu arbeiten. Von der Parkreinigung über das Handwerk bis zur Kasse, von der Tierpflege über die Verwaltung bis zur Gastronomie, alles sind direkte Mitarbeiter der gemeinnützigen GmbH. Auch der Zooshop, die Ferienhäuser und die Gastronomie betreibt der Tierpark mit eigenen Mitarbeitern. „Überall wo Tierpark drauf steht, ist auch Tierpark drin!” so Kramer.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Tierparks für die Region ist groß. Nicht nur als direkter Arbeitgeber. Aufgrund seiner kontinuierlichen Entwicklung ist der Zoo auch ein wichtiger Auftraggeber für die Unternehmen in der Region. „Seit 2012 haben wir mehr als sechs Millionen Euro in neue Gehege, Infrastruktur und ähnliches investiert!” so Geschäftsführer Dr. Kramer. Dabei ist der Tierpark bemüht in erster Linie regionale Firmen zu berücksichtigen umso den Zuspruch aus der Region auch wieder an die Region zurück zu geben. Und auch in den kommenden Jahren wird im Tierpark kontinuierlich gestaltet und gebaut werden, nicht zuletzt Dank der im letzten Jahr erworbenen Erweiterungsfläche.

 

Veranstaltungen

Neben neuen Attraktionen im tiergärtnerischen Bereich zeichnet sich der Tierpark Nordhorn seit Jahren durch attraktive Veranstaltungen aus, welche den Besuchern von Januar bis Dezember ein abwechslungsreiches Programm bieten. Im Jahr 2017 gibt es wieder viele traditionelle Elemente. Gleich drei Mal vertreten ist die ehrenamtlich tätige Vechtehoffamilie des Groafschupper Plattproaterkrings. Einige Mitglieder bestreiten zudem wieder die beliebten Plattproaterabende im Februar mit Dönkes up Platt und „Moosetten“. Ebenfalls schon lange Tradition im Jahreskalender sind Kinderkarneval, Korbflechertag, Greifvogelvorführungen, Ostereiersuchen, Kindertag, von der Wolle zur Socke, Sommerfest, GN-Familientag, Vechtehoftag, Oldtimertreff, Zootag, Weihnachtsmarkt und zum Ende des Jahres das Schuhsohlenbacken. Die Stofftierklinik, bei der die kleinen Besucher ihr Stofftier zum Zootierarzt bringen können, findet in 2017 zum dritten Mal statt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Der Haustiertag steht diesmal ganz im Zeichen der Pferde und wird somit mach ein Mädchenherz höher schlagen lassen.

„Wir sind nicht nur ein Tierpark, sondern auch „Eventzoo“ im positiven Sinne“, so Tierparkleiter Nils Kramer. „Mit den verschiedenen Veranstaltungen möchten wir zum einen den zahlreichen Dauergästen danken und ihnen attraktive Abwechslung bieten. Zum andern begeistern wir auch Personenkreise, die nicht zu den ständigen Zoogästen gehören und dadurch vielleicht wieder mehr Lust auf einen Tierparkbesuch bekommen“, so Kramer weiter. „Außerdem bieten die Veranstaltungen den vielen verschiedenen, zumeist ehrenamtlich tätigen Vereinen und Verbänden eine Plattform um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ohne diesen sehr großen Personenkreis wäre ein derart ausgefülltes Programm in unserem Zoo zudem überhaupt nicht realisierbar!“

 

Zooschule

Nachdem im letzten Sommer dank der großzügigen Spende der Grafschafter Sparkassenstiftung in Höhe von 200.000 Euro die Zooschule fertig gestellt und in Betrieb genommen werden konnte, soll sie im kommenden Jahr weiter mit Leben gefüllt werden. Dank des Neubaus der Zooschule gab es auch bei den Teilnehmern einen richtigen Schub. 20 % mehr Teilnehmer konnten im Vergleich zum Vorjahr begrüßt werden.

Insgesamt 14096 Teilnehmer in 688 Gruppen nahmen im letzten Jahr an den Angeboten der Zooschule teil.

Das Interesse seitens der Schulen ist groß und verschiedene Bildungsangebote wurden bereits zusammen entwickelt. Hier finden zurzeit konkrete Überlegungen statt das Angebot weiter auszubauen und passgenau auf den Unterrichtsbedarf abzustimmen. Während verschiedene Schulen bereits jede Woche ihren Unterricht in der Zooschule stattfinden lassen, gibt es auch ein starkes Interesse von Schulen nur zu bestimmten Themenkomplexen mit dem Tierpark zusammen zu arbeiten.

Ein weiterer Baustein der Bildungs- und Forschungsarbeit des Tierparks sind die „Grafschafter Naturschutzranger”. Dieses Format wurde bisher im Bereich des Bentheimer Hutewaldes in den letzten Jahren erfolgreich getestet. Nun möchte der Tierpark als regionales Arten- und Naturschutzzentrum dieses zusammen mit seinen Partnern auf die anderen maßgeblichen regionaltypischen Lebensräume in der Grafschaft ausdehnen. Wacholderheide, Hochmoor und Vechte sind dabei die Schwerpunkte einer zu Beginn des Jahres startenden Schulung für die „Grafschafter Naturschutzranger”.

„Touristische Nutzung und Naturschutz schließen sich grundsätzlich nicht aus,” so Dr. Nils Kramer, „wir wollen Wege aufzeigen, wie wir die Menschen für die Natur begeistern können!” Dabei ist aus Sicht des Tierparks gerade das Miteinander im Arten- und Naturschutz ein Erfolgsgeheimnis der Region. „Auch wenn es durchaus unterschiedliche Haltungen in Einzelfragen gibt,” so der Tierparkleiter, „hier in der Region bleibt man im Gespräch und sucht nach Lösungen!” Dieses Miteinander soll im kommenden Jahr auch im Tierpark deutlich werden.

Noch vor Ostern soll neben der Zooschule das „Arten- und Naturschutznetzwerkcamp” eröffnet werden. Neben konkreten Beispielen zur Thematik soll vor allem die Vielfalt der verschiedenen Akteure in der Region den Besuchern gezeigt werden. Imker, Jägerschaft, NABU, BUND, Naturschutzstiftung, Fledermaus AG und viele mehr werden sich in Zukunft dort präsentieren. Und vielleicht lässt sich der ein oder andere Besucher ja für ein konkretes Engagement begeistern.

 

Parkentwicklung

Im Frühjahr letzten Jahres konnte der Tierpark das ca. zwei Hektar große Nachbargrundstück kaufen und damit von 10 auf 12 Hektar wachsen. Auch wenn dieser Schritt für alle Beteiligten recht überraschend und kurzfristig kam, so gab es keinen Zweifel daran, dass dieses quasi im Herzen des Zoos gelegene Gelände unbedingt in den Tierpark gehört.

Schnell wurde nach dem Erwerb der notwendige Außenzaun gezogen und erste Instandhaltungsmaßnahen durchgeführt. Jedoch galt es zu damaligen Zeitpunkt die bereits im Bau befindlichen Maßnahmen wie zum Beispiel die Zooschule im Jahr 2016 erst erfolgreich zu Ende zu bringen, bevor neue Projekte begonnen werden.

Hinzu kommt, dass es noch einiger Planabstimmungen und planungsrechtlicher Schritte bedarf, bevor das neue Gelände vollständig baurechtlich in den bestehenden Zoobereich integriert ist und denselben Planungsstand hat. Die Arbeiten hierzu laufen bereits. Die notwendigen Beschlüsse wurden im Frühsommer vergangenen Jahres gefasst. Wir rechnen vor Ende 2017 wohl nicht mit abschließenden Ergebnissen, heißt es aus dem Tierpark, da für die Bearbeitung ein entsprechend langer Zeitraum eingeplant werden muss. Die für diesen Prozess benötigten und nicht ganz unerheblichen Finanzmittel hat der Tierpark für 2017 eingeplant.

Parallel dazu laufen im Tierpark natürlich die Planungen für die Folgenutzung. Die vorhandenen Ideen werden dabei gründlich geprüft. Hierbei will man im Tierpark aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

Zum Weihnachtsmarkt hatte der Tierpark einen kleinen Teil des Geländes wie angekündigt noch in 2016 für die Besucher erlebbar gemacht. Bereits im Februar soll nun mit einer größeren Aktion der alte Außen- und jetzige Innenzaun komplett weichen. Dadurch wird die große dahinter liegende Fläche erlebbar. Natürlich wird es nach den Baggerarbeiten noch einige Zeit dauern, bis sich eine feste Grasnarbe gebildet hat. „Zur Saison werden die Besucher an dieser Stelle einen ganz neuen Eindruck vom Park gewinnen!” freut sich der Zoodirektor.

Eine der großen Herausforderungen ist es natürlich, die gesamte Infrastruktur beider Parkteile aneinander anzugleichen. Energie, Abwasser und Datenkabel – vieles muss erst noch verlegt werden, damit der Park zukünftig auch als Ganzes funktioniert. Bei einer über viele Jahre gewachsenen und sich ständig veränderten 12 Hektar großen Parkanlage immer eine spannende Herausforderung. Auch hier bedarf es einer abgestimmten Planung und viel Geld, welches im wahrsten Sinne des Wortes „unter der Erde” verschwindet.

Mit einem Teilbereich dieser Maßnahme ist in der ersten Januarwoche bereits begonnen worden. Der Abschnitt der alten Teerstraße zwischen Alpakaanlage und Vechtehof wird zurzeit neu gestaltet. In der Vergangenheit wurde hierüber mit schweren LKWs der Nachbarbetrieb beliefert. Nun kann die Straße wie fast alles im Familienzoo barrierefrei gestaltet werden. Nebenbei können so erste Leitungen und Verbindungen zwischen den beiden Parkteilen hergestellt werden. Der Tierpark möchte bewusst den Januar für diese Arbeiten nutzen, da dies der besucherschwächste Monat ist und bei dieser Baumaßnahme mit kleineren Beeinträchtigungen zu rechnen ist. Zwischen Vechtealtarm und Alpakagehege gelegen, ist diese Straße der einzige Weg in den hinteren Park.

Im Zusammenhang mit dieser Baustelle soll auch das jetzige Alpakagehege als neue Südamerikaanlage auf eine bisher ungenutzte Fläche hinter den Nasenbären verlegt werden. Dank einer Spende des Fördervereins von 40.000 Euro kann dieses Projekt ebenfalls zeitnah in Angriff genommen werden.

Unverändertes Ziel von Tierpark und Förderverein ist aber nach wie vor der Neubau der Leopardenanlage. Dank einer erfolgreichen Leopardenkampagne konnte der Förderverein bereits einige Spenden erzielen und damit das Projekt vorantreiben. Um in die Realisierungsphase zu gehen, werden aber noch einige Mittel benötigt. Die kommende Saison will der Tierpark dafür nutzen, diese Mittel zu generieren. Dann steht dem lang ersehnten Neubau in absehbarer Zeit nichts mehr entgegen.