“Es geht los! Ein schöner Moment!” freut sich Zoodirektor Dr. Nils Kramer, als er diese Woche die ersten auch für den Besucher sichtbaren Vorbereitungen zum späteren Bau der Leopardenanlage mit seinem Team bespricht. Nachdem der Förderverein des Tierparks vor kurzem die bis dato größte Einzelspende in der Tierparkgeschichte in Höhe von 250.000 Euro übergeben hatte, können im Nordhorner Familienzoo nun erste konkrete Schritte umgesetzt werden.

Über 7 Millionen Euro hat der Tierpark in den letzten Jahren in die Erweiterung und den Ausbau seiner Anlagen investiert. Mit dem geplanten Neubau der Leopardenanlage nimmt der Tierpark seine bis dahin wohl teuerste Anlage in Angriff. Mit dem Förderverein zusammen hat der Zoo daher seit 2014 eine Leoparden-Kampagne ins Leben gerufen um die entsprechenden finanziellen Mittel zu sammeln. Mit 250.000 Euro ist diese Kampagne überaus erfolgreich und der entscheidende erste Schritt zur Umsetzung der Neubaupläne. “Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung!” so Kramer. “Damit ist der Beginn gesichert!”

Mit der sensationellen Welterstzucht von Nordpersischen Leoparden mittels künstlicher Besamung 2014 in Nordhorn hat die Erhaltungszucht dieser faszinierenden Tiere einen noch größeren Stellenwert erhalten. Da die Nordpersischen Leoparden stark bedroht sind und ihr natürlicher Lebensraum zunehmend schwindet, soll neben dem Schutz des Lebensraumes auch eine stabile Erhaltungspopulation in menschlicher Obhut gesichert werden. In einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wird diese Erhaltungszucht europaweit koordiniert. “In der sich radikal ändernden Umwelt sind Zoos die modernen Archen für diese Tiere!” so der Direktor. “Nur durch eine gemeinsame Kraftanstrengung kann das Überleben dieser Art gesichert werden!”

Da in enger Absprache mit dem EEP der Nordhorner Zoo seine erfolgreiche Arbeit auf dem Gebiet der Erhaltungszucht unbedingt fortsetzen soll, wurden die Prioritäten entsprechend gesetzt. „Wir sind zwar immer am Bauen und entwickeln uns weiter, so ein Großprojekt bedarf aber einer besonderen Kraftanstrengung – finanziell und planerisch.“ erklärt Kramer. „Wir bauen erst dann, wenn wir das Geld zusammen haben. Keine unserer Gehegebaumaßnahmen ist kreditfinanziert, was unsere besondere wirtschaftliche Stärke ausmacht.“

Und natürlich ist die Planung einer solchen Anlage sehr zeitaufwendig. Sie soll am Ende schließlich ein wichtiger Beitrag zum europäischen Zuchtprogramm sein, weshalb viele verschiedene Vorgaben und Aspekte berücksichtigt werden müssen. Allen voran natürlich die Bedürfnisse der Tiere. „Da Nordpersische Leoparden in der Regel außerhalb der Paarungszeit strikte Einzelgänger sind, bauen wir im Prinzip nicht ein Gehege, sondern zwei!“ so der Tierparkleiter. „Hinzu kommt noch ein möglicher Jungtierteil.“ Zudem muss das Ganze noch den sicherheitstechnischen und natürlich den optischen Ansprüchen gerecht werden.

Viel Arbeit also hinter den Kulissen, mit denen der Zoo sich intensiv beschäftigt hat und auch noch intensiv beschäftigt. Dank der Spende sei man nun aber soweit, dass mit den Baufeldvorbereitungen begonnen werden kann. Somit sind dann auch erste Maßnahmen für die Besucher sichtbar. Denn bevor es mit dem eigentlichen Neubau losgehen kann, müssen erst viele vorbereitende Schritte durchgeführt werden. So muss die bisherige Afrikascheune von innen umgebaut werden, damit die Tiere der Afrikaanlage diese weiterhin nutzen können. Zudem finden Wegebau- und Räumarbeiten statt, damit das Baufeld der zukünftigen Leopardenanlage frei wird. Diese Maßnahmen laufen parallel zum weiteren Planungsverfahren, so dass keine Zeit verloren wird. Mit dem Abbau der Pfautaubenremise hat der Tierpark Nordhorn nun diese Baustelle eröffnet.